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Das Reich von Akkad

das Reich, mit der Hauptstadt Akkad bestand zwischen dem 24. und 23. Jhr. v.u.Z. und gilt als erster wirklich organisierter Flächenstaat der Menschheitsgeschichte. Mit der Errichtung dieses Staates wurde zudem erstmals eine semitische Sprache, nämlich das nach ihm bezeichnete Akkadische, offizielle Sprache eines Staates, welches in den folgenden Jahrhunderten das Sumerische als gesprochene Sprache zunehmend ablöste. Die Errichtung des Reiches von Akkad ist untrennbar mit dem Dynastiegründer Sargon von Akkad verbunden, unter dem und unter dessen Enkel Naram-Sîn das Reich auch seinen politischen Höhepunkt erreichte. Unter den folgenden Herrschern verlor das Reich zunehmend an Macht, bevor es sich am Ende des 23. Jahrhunderts in einem mehr oder weniger ausgeprägten dunklen Zeitalter verliert, an dessen Ende mit dem Reich der 3. Dynastie von Ur ein weiterer, hochzentralisierter Flächenstaat steht, der zugleich letztmals von einer sumerischen Dynastie beherrscht wurde.
Die archäologischen Überreste von Akkad sind bis heute noch nicht lokalisiert. Der Stadtname „Agade“ erscheint jedoch in sumerischen Texten, darunter die sumerische Königsliste; die spätere Assyrisch-Babylonische Form Akkadu(m) wurde vermutlich vom sumerischen Namen abgeleitet. Aus dieser Epoche ist neben Sargon auch dessen Tochter Enhedu'ana (die erste uns namentlich überlieferte Schriftstellerin) besonders gut bezeugt.

Sargon von Akkad (2356 bis 2300 v.u.Z.) usurpierte in der Mitte des 24. Jahrhunderts den Thron des obermesopotamischen Stadtstaates Kiš und setzte den dortigen König Ur-Zababa ab.
Der Mythos "Sargon and Ur-Zababa" berichtet darüber:
http://etcsl.orinst.ox.ac.uk/cgi-bin/etcsl.cgi?text=t.2.1.4#

Im Rahmen mehrerer Kriege unterwarf er dann zunächst Obermesopotamien, danach auch das Land Sumer im Süden sowie die östlichen Gebiete von Elam und Simurrum. Den wichtigsten Sieg errang er dabei über eine Koalition von rund 50 sumerischen Stadtstaaten, wobei es ihm gelang Lugalzagesi von Uruk, der seinerseits ebenfalls einen Flächenstaat zu errichten suchte, festzusetzen und nackt zum Enliltempel in Nippur zu bringen. Vermutlich führte er auch erfolgreiche Feldzüge gegen Mari im Westen und Ebla in der Nähe des Mittelmeeres. (wiki)

Erst Naram-Sin (MC: 2273–2219 v.u.Z.) dehnte das Reich (von Akkad) in den assyrischen Norden aus. Er trug (erstmalig ?) den Götterdeterminativ (di ngir) als "Gott von Akkade", als Stadtgott war er auch Herr von Grund und Boden, somit konnte er Tempelland für sich beanspruchen. Dies führt zu einer Dominanz der königlichen Domänen und somit zu privatem Landbesitz, als Grundlage für die Entwicklung vom Stadtstaat zum Imperium. In Südmesopotamien (Sumer) war die Entwicklung jedoch gegenteilig.

Tell Brak ist ein antiker Siedlungshügel im Nordosten von Syrien. Er war eine bedeutende städtische Siedlung der Kulturen des 3. und 2. Jahrtausends v.u.Z., vor allem der akkadischen und später der hurritischen Zeit sowie des Mitanni-Reiches in Nordmesopotamien.
Tell Brak ist mit 40 Meter Höhe der größte Siedlungshügel in Nordmesopotamien und Syrien, seine Ausdehnung beträgt in Ost-West-Richtung 800 Meter, in Nord-Süd-Richtung 600 Meter. Nur Uruk in Südmesopotamien war größer.

Etwa 200 Meter südlich befinden sich in einem tiefer gelegenen Bereich die Reste des von Mallowan ausgegrabenen Naram-Sin-Palastes um 2200, tatsächlich ein befestigtes Warenlager des akkadischen Königs. An dieser Stelle stand zuvor der „Tempel der tausend Augen“. Das Bauwerk von Naram-Sin war mit etwa 100 Meter Seitenlänge annähernd quadratisch, die Außenwände hatten eine Stärke von 9 Meter (wiki:tell brak)


Die Herrscherabfolge:
- Sargon von Akkad,
KC:(2292–2236 v.u.Z., MC:2356–2300 v.u.Z.)
- Maništušu
(KC:2235–2220 v.u.Z., MC:2299–2284 v.u.Z.)
- Rimuš
(KC:2219–2210 v.u.Z., MC:2283–2274 v.u.Z.)
- Naram-Sin
(KC:2209–2155 v.u.Z., MC:2273–2219 v.u.Z.)
- Sar-kali-sarri
(KC:2154–2129 v.u.Z., MC:2218–2193 v.u.Z.)
*KC = kurze Chronologie
*MC = mittlere Chronologie

Die akkadische Sprache ...
Akkadisch gilt als die älteste, uns bekannte, semitische Sprache und vertritt (zusammen mit Babylonisch, Assyrisch und Eblaitisch) den "ostsemitischen" Anteil. (kanaanäisch, ammonitisch, hebräisch usw. wären "nordwestsemitisch")
Der Textbestand des Akkadischen umfasst derzeit etwa 10 Millionen Wörter und entspricht damit in etwa dem des antiken lateinischen Textcorpus bis 300 u.Z.. Die Dokumentation (auf Tontafeln) das Akkadischen setzt gegen 2600 v.u.Z. ein und reicht bis ins 1. Jh. u.Z..
Unter Sargon von Akkad, dem Begründer des ersten altorientalischen Großreiches (ca. 2340-2290 v.u.Z.), avancierte das - nach seiner Residenzstadt Akkade benannte - "Akkadisch" zur offiziellen Schriftsprache.
Aus dem Akkadischen wurden zahlreiche altorientalische Wörter unterschiedlichen Ursprungs in benachbarte nordwestsemitische Sprachen, insbesondere das Aramäische, entlehnt. Das Aramäischen hat seinerseits manche von ihnen ans Arabische sowie an iranische Sprachen weitergegeben, und so reicht die Enlehnungsgeschichte in manchen Fällen bis in die Gegenwart.
Babylonisch und Assyrisch gelten als Dialekte des Akkadischen.

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Die älteste Sprache, die wir hinter der Keilschrift - hauptsächlich aufgrund syllabisch verwendeter Zeichen - erkennen können, ist das Sumerische, eine agglutinierende, ergativische Sprache, die sich bislang nicht sicher an eine Sprachfamilie anschließen läßt. Die Dokumentation das Akkadischen setzt gegen 2600 v.u.Z.. ein und reicht bis ins 1. Jh. u.Z.. Die Verschriftung des Akkadischen dürfte wesentlich zur Herausbildung der silbenschriftlichen Komponente des Keilschrift beigetragen haben. Als semitische Sprache unterschied sich das Akkadische typologisch deutlich vom Sumerischen, der ältesten Sprache, die wir hinter der Keilschrift erkennen können.
Bereits die ins 26. Jh. v.u.Z. datierenden Archive von Fāra/Šuruppag enthalten mehrere akkadische Personennamen und Lehnwörter.
Unter Sargon, dem Begründer des ersten altorientalischen Großreiches (ca. 2340-2290), avancierte das - nach seiner Residenzstadt Akkade benannte - "Akkadisch" zur offiziellen Schriftsprache, seine Schreiber perfektionierten das dazu notwendige Syllabar. Bereits in dieser Überlieferungsphase lassen sich ansatzweise akkadische Dialekte unterscheiden.
http://www.eda.uni-jena.de/Das+Akkadische.html

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