Direkt zum Hauptbereich

Uruk



Uruk/Eanna

Schicht VI-IV (ca. 3500 - 3000 v.u.Z.)
In Schicht VI u. V entstehen zunächst der sog. Steinstifttempel (VI) und der Kalksteintempel (V). Für Form und Typ des letztgenannten sind Vorläufer aus der vorhergehenden Epoche, der Ubaidzeit, bekannt. Der in Uruk errichtete Bau war aber ca. 7-mal so groß wie seine Vorgängerbauten etwa in eridu und in Tepe gawra (N-Mesopotamien)

In Schicht IVb traten erstmals die Siegel auf, die den sog. Mann im Netzrock (siehe hier) als den für alle politischen Belange des Gemeinwesens Zuständigen in vielfältigen Handlungszusammenhängen abbilden.

(aus: Marlies Heinz - Vorderasiatische Altertumskunde)

weiter schreibt sie (in etwa), dass es mehrere große Umbauten der Stadt gab. Das in Schicht IVb in letzter Phase ein sog. "square building" (60m Seitenlänge) entstand, welches nicht zur traditionellen Architektur passte, sich aber neben sie setzte (d.h. vermutlich im Bezug zur Tradition, also das "Neue" durch das "Alte" legetimierend). Doch im Verlauf der Schicht IVa wurde dieser Bau wieder abgerissen und ein sog. Tempel D gebaut, der wiederum in traditioneller Architektur stand, nur weitaus größer war, als seines gleichen Vorgänger.
Die These dahinter besagt, das das "square building" von einer "neuen" Gruppierung, welche nicht zur traditionellen Elite gehörte errichtet wurde, während dannach wohl die "Alten" wieder regierten ... ich habe die "Alten" als Priesterschaft herauslesen wollen (was aber nicht deutlich im Text stand) ...

Ist Dir dazu was bekannt, Bonito?

zwei (englische) Links dazu:
http://ecai.org/iraq/sitename.asp?siteid=20
http://www.dainst.org/de/node/23621?ft=all

Und dann irritiert mich, das hier gesagt wird, Uruk ist die "erste Stadt" (bzw. 1.Metropole) ... gleiches wird über alteuropäische "Städte" gesagt, die zumindest auf Grund der Einwohner durchaus als Metropole zählbar währen, auch wenn die tempel- und Herrschaftsarchitektur fehlt.
Könnten sich die Herren Altorientalisten und Alteuropa-Forscher nicht mal absprechen? ... Zugegeben, Haarmann erscheint mit seiner Donauzivi ziemlich Euro-patriotisch, aber Fr. Heinze geht ausschließlich auf den Alten Orient ein ... ich hätte da gern mehr Absprache unter den Wissenschaftler und nicht dies Seperation in geografische Gebiete.

dazu Haarmann:
"Die durchschnittliche Einwohnerzahl rangierte im 7.Jt. v.u.Z. von einigen hundert bis mehr als 1000 Einwohner pro Siedlung. Diese Größenordnung vertreten Siedlungen wie Karanovo (Z-Bulgarien), Sesklo (Theassalien/Griechenland) sowie Catal Hüyüc und Hacilar in Anatolien. Catal Hüyüc war mit 6000 - 7000 Menschen die mit Abstand bevölkerungsreichste Stadt ihrer Zeit. ... Catal Hüyüc wurde um 6000 v.u.Z. aufgegeben. (Malaria?)
Im ausgehenden 5.Jt. v.u.Z. entstanden die ersten Großsiedlungen Alteuropas mit hunderten von Häusern und tausenden von Einwohnern. (z.B. Petreni in Rumänien mit rund 500 Häusern und schätzungsweise 4000 Einwohnern) ... Von diesen städtischen Siedlungen entwickelten sich einige in der Spätphase der Donauzivi sogar zu Metropolen ... Zwischen 3700 und 3400 v.u.Z. dehnte eine Gruppe von städtischen Siedlungen der Tryphillya C1-Ära ihre Flächen zu Größen von 250 bis 450 Hektar aus, zwei- bis viermal größer als die ersten Städte Mesopotamiens, die sich zur gleichen Zeit entwickelten. ... im Areal der Cucuteni-Kultur (W-Ukraine) entstanden echte Großstädte ... Diese Metropolen lagen nordöstl. des Flusses Bug. Die Zahl der Häuser dieser städte variierte zwischen 1500 und 2000. Die größte dieser Städte Alteuropas, Tallyanky, war oval angelegt. Das Wohngebiet erstreckte sich in einer Länge von 3,5 km undeiner breite von 1,5 km. Hier haben schätzungsweise 10.000 Menschen und mehr gelebt.

... Mitte 7. Jt. v.u.Z. -> Grubenhaus ... um 6300 v.u.Z. viereckige Häuser mit Wänden aus gestampften Lehm ... zwischen 6200 und 6000 v.u.Z. baute man Häuser mit Eckpfeilern aus Holz und mit lehmverputzten Wänden aus Flechtwerk ... ab der ersten Hälfte 6. Jt. v.u.Z. Häuser mit Steinfundament und Wänden aus getrockneten Lehmziegeln"
(Ende Zitat Haarmann)




https://freidok.uni-freiburg.de/data/5433





aus der engl. Wiki zu Uruk
- Uruk XVIII Eridu period (c 5000 BC); the founding of Uruk
- Uruk XVIII-XVI Late Ubaid period (4800–4200 BC)
- Uruk XVI-X Early Uruk period (4000–3800 BC)
- Uruk IX-VI Middle Uruk period (3800–3400 BC)
- Uruk V-IV Late Uruk period (3400–3100 BC); The earliest monumental temples of Eanna District are built.
- Uruk III Jemdet Nasr period (3100–2900 BC); The 9 km city wall is built

Kommentare

Beliebte Posts aus diesem Blog

Schöpfungsmythen der Aborigines/Australien

Wie das Land entstand  Zu Anbeginn gab es nur das große Salzwasser. Aus den Tiefen stieg Ungud, die Regenbogenschlange, empor. Steil richtete sie sich auf und warf ihren Bumerang in einem weiten Umkreis über das Meer. Mehrmals berührte der Bumerang auf seinem Flug die Fläche des Salzwassers, und dort schäumte das Wasser auf, und glattes, ebenes Land kam zum Vorschein. Ungud wanderte über dieses neue, weiche Land und legte viele Eier, aus denen neue Urzeitwesen schlüpften. Es waren die Wondjina, und sie wanderten in alle Richtungen. Wie die ersten Männer entstanden Vor langer Zeit schuf Pund-jel der große Schöpfergeist alle Dinge auf der Erde und alle Lebewesen, außer den Frauen. Er trug ein großes Steinmesser bei sich, und als er die Erde schuf, zerschnitt er sie an vielen Stellen, so dass Berge, Täler und Wasserläufe entstanden. Dann schnitt er mit seinem Messer drei größere Rindenstücke. Auf das erste legte er feuchten Ton, den er so lange bearbeitete, bis er glatt

Alteuropa - Überblick

Pleistozän Steinzeit Altsteinzeit Altpaläolithikum Mittelpaläolithikum Jungpaläolithikum Holozän Mittelsteinzeit Jungsteinzeit Kupfersteinzeit Bronzezeit Frühe Bronzezeit Mittlere Bronzezeit Späte Bronzezeit Eisenzeit Historische Zeit Pleistozän Das Pleistozän ist ein Zeitabschnitt in der Erdgeschichte. Es begann vor etwa 2,588 Millionen Jahren und endete um 9.660 ± 40 Jahre v.u.Z. mit dem Beginn der Holozän-Serie, der Jetztzeit. Somit dauerte das Pleistozän etwa 2,5 Millionen Jahre. http://de.wikipedia.org/wiki/Pleistoz%C3%A4n V Steinzeit Pleistozän - Altsteinzeit (Altpaläolithikum, Mittelpaläolithikum, Jungpaläolithikum), Holozän - Mittelsteinzeit, Jungsteinzeit, Kupfersteinzeit Als Steinzeit bezeichnet man den Zeitabschnitt der Menschheitsgeschichte, von dem angenommen wird, dass die damaligen Menschen als Werkstoff vorrangig Stein verwendeten (neben Holz, Knochen und Horn). Sie begann vor 2,6 Millionen Jahren und endete, als die Menschen seit dem 7. Jahrtause

Schöpfungsmythen der Maori (Neuseeland)

Schöpfungsmythos der Maori (Neuseeland) Die Geschichte „der Söhne des Himmels und der Erde.“ Die Himmel, die über uns sind, und die Erde, die unter uns liegt, sind die Erzeuger der Menschen und der Ursprung aller Dinge. Denn früher lagen die Himmel auf der Erde, und alles war Finsternis. Nie waren sie getrennt gewesen. Und die Kinder des Himmels und der Erde suchten den Unterschied zwischen Licht und Finsternis zu entdecken —  zwischen Tag und Nacht; denn die Menschen waren zahlreich geworden; aber die Finsternis währte noch fort. Im Andenken an diese Zeit sagt man: „während der Nacht“, „die erste Nacht“, „von der ersten bis zur zehnten Nacht, von der zehnten bis zur hundertsten, von der hundertsten bis zur tausendsten“ — , was bedeuten soll, dass die Finsternis ohne Grenzen und das Licht noch nicht vorhanden gewesen war. So ratschlagten die Söhne Kangi’s (des Himmels) und Papa’s (der Erde) miteinander und sprachen: „Lasset uns Mittel suchen, um Himmel un